Fit und Top im Hilfswerk Job

Die Entscheidung für die Implementierung des Betrieblichen Gesundheitsförderungsprojektes (BGF) „Fit und Top im Hilfswerk-Job“ wurde im Jahre 2008 mit der Unterzeichnung der BGF-Charta getroffen. Wegweisend für uns war das erfolgreiche BGF-Projekt der Volkshilfe Wien. Die Dauer des BGF-Projektes betrug 3 Jahre.
Folgende Ziele wurden zu Beginn des Projektes definiert:
Institutionelle bzw. organisatorische Ziele
+ Bildung von Teamentwicklungsprozessen
+ Senkung der Fluktuations – und Krankenstandsrate
+ Steigerung der Arbeitszufriedenheit und – produktivität
+ Steigerung der Dienstleistungsqualität und Klientenzufriedenheit
+ Installation eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements

Mitarbeiterorientierte Ziele
+ Bewusstseinsentwicklung über die Wichtigkeit von Gesundheit am Arbeitsplatz
+ Gute Beteiligung an gesundheitsfördernden Maßnahmen
+ Steigerung der Arbeitszufriedenheit und des Wohlbefindens
+ Senkung der Arbeitsbelastungen
+ Verbesserung des Betriebsklimas

Alle Zielgruppen des Projektes wurden von Beginn an in die speziell auf sie ausgerichteten Gesundheitszirkel einbezogen. Charakteristika wie Geschlecht und Alter wurden in der Auswahl berücksichtigt.

Um einen idealtypischen Ablauf des BGF- Projektes sicherstellen zu können, wurden folgende Instrumente festgelegt:
Steuerungsgruppe: bestehend aus der Projektleitung, Projektassistenz, Geschäftsführer, Personal- und Bildungsabteilung, Abteilung Kinder und Jugend, Marketing, Betriebsärztin und Betriebsrat.

Projektteam: bestehend aus 17 Mitarbeitern des Hilfswerks Kärnten (alle Zielgruppen)

8 Gesundheitszirkel: bestehend aus 5 Teams der Pflege & Betreuung, einem Team Innendienstmitarbeiterinnen, einem Team Tagesmütter/ Kindergärtnerinnen/ Behindertenpädagoginnen und einem Team Führungskräfte.

Die wichtigsten Aktivitäten und Methoden des BGF-Projektes waren (Projektaufbau):
+ Projektstart mit Neujahrsfest für alle Mitarbeiter/-innen (Jan 09)
+ 1. Mitarbeiter/-innenbefragung durch Firma IBG (Apr 09)
+ 1. Krankenstandsauswertung durch GKK (Mai 09)
+ Ausarbeitung der Maßnahmen durch die Gesundheitszirkel (Jun-Aug 09)
+ Aussendung des 1. Gesundheitsberichtes an alle Mitarbeiter/-innen (Aug 09)
+ Beschluss der Steuerungsgruppe bzgl. Umsetzbarkeit der Maßnahmen (Dez 09)
+ Start der Umsetzung aller BGF-Maßnahmen (Dez 09)
+ Mitarbeiter/-innenbefragung (Prozessevaluation) durch FH Kärnten (Apr 10)
+ BGF Informationssitzungen & Mitarbeiter/-innenbefragung intern (Prozesseval. Jan-Mär 11)
+ Mitarbeiter/-innenbefragung (Prozessevaluation) durch FH Kärnten (Apr 11)
+ 2. Krankenstandsauswertung durch GKK (Aug 11)
+ Beendigung der Umsetzung aller BGF-Maßnahmen (Sep 11)
+ 2. Mitarbeiter/-innen-/ Abschlussbefragung durch Firma IBG (Sep 11)
+ Aussendung des 2. Gesundheitsberichtes an alle Mitarbeiter/-innen (Jan 12)
+ Projektende mit Neujahrsfest für alle Mitarbeiter/-innen (Jan 12)

Insgesamt wurden im Laufe des Projektes 155 Maßnahmen in Umsetzung gebracht, wobei die meisten dieser Maßnahmen in den Bereichen Dienstplanregelung, Kommunikation & Information, Organisation und Weiterbildung angesiedelt waren.

Ganz allgemein kann abschließend nach Abschluss aller Evaluierungen zum Projekt und Projekterfolg folgendes gesagt werden:
+ Das BGF-Projekt insgesamt wurde überwiegend positiv bewertet (vor allem durch ältere Mitarbeiter/-innen)
+ Die Fortsetzung des Projektes ist für 66% der Befragungsteilnehmer/-innen (sehr) wichtig
+ Große Zufriedenheit wurde geäußert wegen der vermehrten Fortbildungsangebote
+ Mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung im eigenen Arbeitsbereich wurden geschaffen
+ Die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen/ Abteilungen/ Teams ist besser geworden
+ Die Informationsweitergabe hat sich verbessert

Die meisten Ziele des Projektes konnten erreicht werden. Dies war vor allem auch dadurch möglich, dass immer wieder während des Projektverlaufes korrigierende Schritte zur Zielerreichung gesetzt wurden und der Maßnahmenkatalog zur Gänze umgesetzt werden konnte. Problematisch blieb während des gesamten Projektverlaufes das Ziel, sowohl die Fluktuation als auch die Krankenstandsrate zu senken. Besonders wichtig für den Projekterfolg waren auch die zahlreichen Vernetzungsaktivitäten und die eingegangenen Partnerschaften und Kooperationen.

Nach Abschluss dieses Projektes wird angestrebt, die bisher erreichten Ziele zu halten und noch weitere Maßnahmen speziell zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit (z.B. Dienstplanregelung) und zur Senkung der Fluktuation zu setzen, um noch zusätzlich positive Veränderungen herbeizuführen. Ein Folgeprojekt „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ wurde bereits gestartet.