Kleeblatt

Beim gegenständlichen Projekt handelt es sich um ein Gesundheitsförderungsprojekt zur Vorbeugung der Neuentstehung von Krankheit und Behinderung im höheren Lebensalter, um langfristig schwerwiegende Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. hinauszuzögern und damit die Lebensqualität zu steigern. Ein interdisziplinäres Team berät in einer halbtägigen Intensivschulung (Kleeblatt) eine Gruppe von ca. 12 SeniorInnen ab dem 60. Lebensjahr. Die Hauptkomponenten der Schulung zur Förderung einer aktiven und gesunden Lebensführung stellen Ernährung, Bewegung und Motivation zu sozialer und geistiger Aktivität bis ins hohe Alter dar.

Die Schulung erfolgt in Kleingruppen unter Einbezug der aktuellen Ausgangssituation der TeilnehmerInnen (kurzer Fragebogen zur Erfassung der Ist-Situation in den Bereichen Ernährung und Bewegung). Den TeilnehmerInnen wird zur Konkretisierung und besseren Motivation ca. zwei Wochen nach Schulung ein individueller Empfehlungsbrief zur Optimierung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zugesendet. Die Beratung durch die diplomierte Sozialfachkraft erfolgt bei Bedarf durch Einzelgespräche. Wie bereits in der Schulung wird dabei auf konkrete Angebote für SeniorInnen verwiesen. Zu diesem Zweck wird ein landesweites Netzwerk mit entsprechenden Angeboten in den einzelnen Disziplinen erstellt und gewartet. Die Umsetzung der Empfehlungen im Alltag wird durch ein standardisiertes Telefoninterview mittels halbstrukturiertem Evaluationsbogen nach einem halben und nach eineinhalb Jahren erfasst. Dieses Gespräch dient zugleich der weiteren Motivation der Kleeblatt-TeilnehmerInnen.

Das Projekt versucht, den in einem anderen Setting in Deutschland (Hamburg) entwickelten und bewährten Ansatz des Kleeblattes flächendeckend in einem Bundesland unter Einbindung und Berücksichtigung der hier relevanten Strukturen zu implementieren. Die Übertragung auf das Bundesland Vorarlberg geht im Wesentlichen von drei Bausteinen aus:
1. Information von niedergelassen Ärzten, um auf diesem Weg Zuweisungen zu den Kleeblatt-Veranstaltungen zu fördern.
2. Bei den konkreten Schulungen handelt es sich um Inhalte der Gesundheitsförderung (umfassende Berücksichtigung salutogener Determinanten), die sowohl die Gesamtheit der über 60-Jährigen anspricht, als auch spezielle Risikogruppen zu erreichen versucht.

Ausgehend von den Veranstaltungen sollen die TeilnehmerInnen zu spezifischen Angeboten weiter vermittelt werden. Diese Angebote sind nicht mehr unmittelbar Teil des Projektes. Die Veranstaltungen werden von anderen Einrichtungen angeboten, teilweise kostenfrei und teilweise gegen Selbstbehalte.