Visionen, Ziele und Begründung der Programmlinie "Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) – Gesundheitliche Chancengerechtigkeit am Arbeitsplatz"

Visionen

  • Nachhaltig etablierte Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung tragen zu mehr Gesundheit für Erwerbstätige bei.
  • BGF-Pilotprojekte mit Fokus auf Chancengerechtigkeit verringern die gesundheitliche Ungleichheit in Österreich und tragen zur Weiterentwicklung der international etablierten Qualitätsstandards der BGF bei.
  • Die zur Umsetzung nötigen Partnerinnen und Partner sind sensibilisiert und kooperative Partnerschaften bestehen.
     

Ziele

  • BGF-Pilotprojekte mit Fokus auf gesundheitliche Chancengerechtigkeit werden umgesetzt und Wissen daraus abgeleitet.
  • Evidenzbasiertes Wissen und praxis- sowie umsetzungsorientierte Ansätze zur verstärkten Förderung von gesundheitlicher Chancengerechtigkeit durch BGF sind aufbereitet und liegen als Grundlage für eine Umsetzung in der Praxis vor.
  • Unterstützt durch Maßnahmen des Wissenstransfers greifen relevante Akteurinnen/Akteure und Stakeholder das Wissen auf und integrieren es in ihre Praxis der BGF.

 

Begründung

Die BGF kann in Österreich auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Vor dem Hintergrund der zunehmenden sozialen Ungleichheiten und starken gesundheitlichen Disparitäten in der Erwerbsbevölkerung – wie z. B. ungleiche Verteilung von physischen und psychosozialen Belastungen nach beruflichen Tätigkeiten (Statistik Austria 2016) – müssen jedoch in Zukunft verstärkt Anstrengungen zur Förderung gesundheitlich benachteiligter Erwerbstätiger unternommen werden.

Insbesondere die Veränderungen in der Arbeitswelt (z. B. soziodemografische Entwicklung, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Digitalisierung) „(…) beinhalten Herausforderungen für die Gesundheit von Mitarbeiter/innen (und) bergen großes Potenzial für die Förderung der Gesundheit“ (Meyer, in Laschkolnig et al. 2015). 

Die einschlägige Fachliteratur belegt, dass größere gesundheitsförderliche Effekte bei gesundheitlich benachteiligten Gruppen zu erzielen sind (Rosian-Schikuta et al. o.J.). Daher ist verstärkt darauf zu achten, bei welchen Berufsgruppen, in welchen Branchen und Betrieben BGF-Maßnahmen verstärkt gesetzt werden müssen (vgl. AK-Gesundheitsmonitor 2015). 

Es soll zu mehr gesundheitsförderlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen, Resilienz und psychosozialer Gesundheit sowie gesundheitlicher Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern und sozioökonomischen Gruppen beigetragen werden (vgl. GZ 1 und 2).

 

Die genannten Quellen finden Sie im Literaturverzeichnis.